Die Vorteile des Singledaseins |
Die Vorteile des Singledaseins
„Verliebt, verlobt, verheiratet“ gilt gemeinhin als das Ideal für ein glückliches und erfülltes Leben. Dabei bietet auch das Leben ohne einen festen Partner Pluspunkte, die sogar wissenschaftlich bewiesen sind. Aber inwiefern geht es Singles besser als Menschen in einer Beziehung? Und warum kommen nicht jedem die Vorzüge des Lebens als Single gleichermaßen zugute?
Die Vorteile des Singledaseins „Warum ist jemand wie du eigentlich noch Single?“, „Der oder die Richtige wird schon noch kommen“ oder „Auf jeden Topf passt ein Deckel“ sind Sätze, die Menschen ohne feste Beziehung regelmäßig zu hören bekommen, oft begleitet von mitleidigen Blicken. Die große Liebe zu finden und in trauter Zweisamkeit zu leben, scheint auch in unserer modernen Gesellschaft zu den großen Lebenszielen zu gehören, die es zu erreichen gilt. Aber nicht jeder hat seine bessere Hälfte schon gefunden oder verspürt überhaupt den Wunsch, sich fest an einen Partner zu binden. Ganz im Gegenteil genießen viele ihr Singledasein. Sie schätzen das Gefühl, selbstbestimmt und unabhängig zu sein und spontan entscheiden zu können. Auch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es gute Gründe für ein Leben als Single. Zu den Vorteilen gehören diese:
Singles schlafen besser Die Vorzüge des Singledaseins beginnen schon frühmorgens, wenn der Wecker klingelt. Eine Studie hat gezeigt, dass sich ein Single statistisch gesehen beim Aufstehen deutlich erholter fühlt als jemand, der neben seinem Partner geschlafen hat. Demnach können Singles besser einschlafen und erholter durchschlafen, weil sie nicht davon gestört werden, dass ihr Partner schnarcht oder sich herumwälzt. Noch schlechter als Paare schlafen der Studie zufolge übrigens nur Paare mit kleinen Kindern.
Singles leben und sind gesünder Wissenschaftliche Studien deuten an, dass Singles im Durchschnitt ein gesünderes Leben führen als Liierte. So sind Menschen ohne Partner zum Beispiel schlanker. Statistiken zufolge ist der Body-Mass-Index (BMI) von Singles in neun europäischen Ländern niedriger als der von Verheirateten. Der Gewichtsunterschied beträgt im Schnitt rund zwei Kilogramm. Die Ursache dafür sind vermutlich die Veränderungen, die mit dem Leben in einer Beziehung einhergehen. So neigen wir zum Beispiel eher dazu, uns etwas gehen zu lassen, wenn wir in einer festen Partnerschaft sind. Dazu kommt, dass wir öfter zusammen essen und uns bei den gemeinsamen Mahlzeiten sowohl bei den Essgewohnheiten als auch bei den Portionsgrößen aneinander anpassen. Auch das kann eine Gewichtszunahme begünstigen. Ein weiterer Aspekt ist, dass Singles in aller Regel aktiver sind. Das allein schon deshalb, weil sie mehr Zeit für Sport, Hobbys und andere Freizeitaktivitäten haben. Dass Singles im Schnitt gesünder sind, bestätigen auch die Arztbesuche und die Krankheitstage. So fallen die durchschnittlichen Zahlen bei Frauen, die schon immer Singles sind, in beiden Kategorien deutlich niedriger aus als bei verheirateten und geschiedenen Frauen.
Singles haben beruflich bessere Chancen Nicht nur gesundheitlich, sondern auch beruflich läuft es für Singles gut. Denn durch das Singledasein können sie sich zum einen stärker auf ihre eigene Karriere konzentrieren. Zum anderen sind sie bei Überstunden, Geschäftsreisen oder auch jobbedingten Umzügen flexibler. Schließlich gibt es keinen festen Partner, mit dem sie ihr Leben abstimmen müssen. Von dieser Flexibilität profitierten offensichtlich viele Singles nach der Finanzkrise 2009. Eine Studie hat gezeigt, dass es für sie um 68 Prozent einfacher war, schnell wieder einen Job zu finden, als für Menschen in einer Beziehung.
Singles haben engere Freundschaften Bloß weil jemand Single ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch einsam ist. Enge Beziehungen jenseits einer Partnerschaft sind auch zu guten Freunden möglich. Studien belegen, dass Paare eher dazu neigen, Freundschaften schleifen zu lassen, weil sie den Fokus vermehrt auf die Beziehung zum Partner legen. Noch stärker kippen Freundschaften hintenüber, wenn ein Paar Nachwuchs bekommt. Im Unterschied dazu tun sich die meisten Singles leichter damit, enge Freundschaften zu pflegen. Auch ohne Beziehung können sie sich auf diese Weise ein stabiles Netzwerk aus Kontakten aufbauen.
Singles engagieren sich mehr Wenn sich jemand neben dem Job und den Hobbys nicht auch noch um eine Partnerschaft kümmern muss, hat er meistens mehr Zeit, um sich sozial zu engagieren. Eine Studie hat ergeben, dass alleinstehende Frauen zum Beispiel eher politisch aktiv werden als Liierte. Das betrifft den Besuch von politischen Veranstaltungen ebenso wie die Teilnahme an Petitionen oder Spendenaktionen. Singles fällt es außerdem leichter, ein umweltfreundlicheres Leben zu führen. Denn wenn sie ihre Gewohnheiten umstellen, müssen sie keine Rücksicht auf den Partner nehmen.
Ein großes Aber Studien und Statistiken zufolge hat das Singledasein also einige echte Vorteile. Allerdings gilt das nicht für jeden Single. Vor allem dann nicht, wenn jemand unfreiwillig Single ist. Aus wissenschaftlicher Sicht genießen insbesondere die Leute das Singledasein, die gut mit sich alleine klarkommen, selbstständig sind und in Beziehungen zu Familie und Freunden Halt finden. Anders sieht es aus, wenn jemand alleinstehend ist, obwohl er sich sehnlichst einen Partner an seiner Seite wünscht. Führt das Singledasein zu Einsamkeit, kann die Partnerlosigkeit zum Problem werden. Dann überwiegen die Nachteile. Einsamkeit begünstigt nämlich nachweislich Schlafstörungen, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere gesundheitliche Beschwerden. Letztlich ist es sehr individuell, welches Lebens- und Beziehungsmodell am besten passt. Deshalb sollte jeder für sich selbst entscheiden, welche Lebensform am ehesten mit der Situation übereinstimmt, in der wir uns wohlfühlen, und die widerspiegelt, wer wir wirklich sind. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
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