You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Kulturen arrow Stammbaum Juden arrow Stammbaumanalyse Uebungen
Stammbaumanalyse Uebungen E-mail

Stammbaumanalyse Übungen 

Die Stammbaumanalyse gehört zusammen mit der Zwillingsforschung, der Analyse von Karyogrammen und der populationsstatistischen Methode zu den ältesten Verfahren im Zusammenhang mit der Erbforschung beim Menschen.

Im Wesentlichen kümmert sich die Stammbaumanalyse dabei um drei Fragen, nämlich:

1.       ob das jeweilige Merkmal dominant oder rezessiv vererbt wird,

2.       ob die Vererbung des jeweiligen Merkmales gonosomal oder autosomal erfolgt und

3.       welche sicheren und welche möglichen Genotypen auftreten.

 

 

Zudem wird begründet, weshalb die jeweiligen Genotypen auftreten und weshalb bestimmte Möglichkeiten ausgeschlossen werden können.   

Bei den Erbgängen wird zwischen gonosomalen und autosamonalen Erbgängen unterschieden. Bei gonosomalen Erbgängen wird das betroffene Allel meist auf dem X-Chromosom vererbt. Erbgänge, bei denen das betroffene Allel auf dem Y-Chromosom liegt, sind extrem selten anzutreffen, was daran liegt, dass das Y-Chromosom kaum Gene enthält und damit für die Vererbung von Merkmalen keine große Rolle spielt.

Handelt es sich um einen gonosomal-rezessiven Erbgang, weisen mehr Männer das jeweilige Merkmal auf. Dies begründet sich damit, dass Männer nur ein X-Chromosom haben und für die Ausprägung somit bereits ein Allel ausreicht. Damit sich das Allel im Phäntotyp einer Frau auswirkt, müsste das rezessive Allel auf beiden Chromosomen vorhanden sein. Bei einem gonosomal-dominanten Erbgang geben Väter die jeweilige Allel nur an ihre Töchter weiter.

Da Söhne nur die Informationen auf dem Y-Chromosom von ihren Vätern erben, ist die Vererbung von Allelen, die auf X-Chromosomen liegen, biologisch ausgeschlossen. Ein Merkmal kann dann als rezessiv vererbtes Merkmal identifiziert werden, wenn unbetroffene Eltern betroffene Kinder haben.

Die Eltern sind in diesem Fall Träger des Merkmals und vererben dieses Merkmal, sind selbst davon aber nicht betroffen, weil ihr Erbbild heterozygot ist. Damit die Kinder das Merkmal aufweisen, muss es im Erbbild der Kinder homozygot vorliegen.

Allerdings besteht die Möglichkeit, dass auch die Erbbilder der Kinder heterozygot ausfallen und sich somit auf den Phänotyp nicht auswirken.  In der Theorie klingt die Stammbaumanalyse recht kompliziert. Wer das System und die grundlegenden Regeln jedoch einmal verstanden hat, wird die Zusammenhänge sehr schnell nachvollziehen können. Hier daher zwei Übungen zur Stammbaumanalyse.

 

1. Übung

Image 

 

a.       Wie wird die im Stammbaumschema dargestellte Krankheit vererbt? Handelt es sich um einen dominanten, einen rezessiven oder einen intermediären Erbgang?

b.       Mit welchen Elternpaaren kann nachgewiesen werden, um was für einen Erbgang es sich handelt und weshalb?

c.        Welche Genotypen haben die Personen 1, 2, 4 und 14? 

 

2. Übung 

Bei einer Untersuchung stellt sich heraus, dass eine Frau eine Sehschwäche hat. Mithilfe einer Stammbaumanalyse möchte die Frau nun feststellen, welche anderen Familienmitglieder ebenfalls von einer Sehschwäche betroffen sind. Dazu trägt sie folgende Informationen zusammen:

·         Ihr Vater und ihre Schwester haben ebenfalls eine Sehschwäche.

·         Ihre Mutter und ihre beiden Brüder haben keine Sehschwäche.

·         Der Vater der Frau hat drei Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester. Die  beiden Brüder des Vaters sind gesund, die Schwester des Vaters hat eine Sehschwäche.

·         Die Oma der Frau und ihr Urgroßvater, beide väterlicherseits, hatten ebenfalls eine Sehschwäche.

·         Ihr Mann ist gesund und in seiner Familie kam keine Sehschwäche vor.  

 

a.       Wie sieht das Stammbaumschema in diesem Fall aus?

b.       Wie wird die Sehschwäche vererbt?

c.        Welche Genotypen haben die Personen 1, 2, 3, 4, 11 und 12?

d.       Können die Kinder der Frau auch eine Sehschwäche haben? Falls ja, wie hoch ist der Prozentsatz an möglicherweise kranken Kindern?e.        Wie sieht das Erbschema von der Frau und ihrem Mann aus?  

 

Lösungen

1. Übung

a.       Es handelt es sich um einen rezessiven Erbgang.

b.       Dass die Krankheit rezessiv vererbt wird, belegen die Elternpaare 1 und 2 sowie 9 und 10. Bei diesen Paaren sind die Eltern jeweils gesund, ein Kind ist jedoch krank. Würde es sich um eine dominant vererbte Krankheit handeln, müsste mindestens ein Elternteil ebenfalls krank sein.

c.        Werden für die Allele X für gesund und x für krank verwendet, ergeben sich folgende Genotypen: Person 1 = Xx, Person 2 = Xx, Person 4 = xx und Person 14 = xx. 

 

2. Übung

 

Image 

 

a.       Die Sehschwäche wird dominant vererbt.

b.       Werden X für Sehschwäche, x für gesund sowie x für weiblich und y für männlich verwendet, ergeben sich folgende Genotypen: Person 1 = Xy, Person 2 = xx, Person 3 = xy, Person 4 = Xx, Person 11 = Xx und Person 12 = xy.

c.        Die Kinder der Frau können ebenfalls eine Sehschwäche haben. Die Wahrscheinlichkeit liegt dabei bei 50 Prozent.

d.   Die Frau hat den Genotyp Xx, ihr Mann den Genotyp xy.

 

Daraus ergibt sich folgendes Erbschema: 

Image

 

Weiterführende Fachartikel zu Stammbäumen, mit Tipps und Vorlagen:

Fachinformationen zur Stammbaumanalyse
Vorlagen und Infos zu den Mendelschen Regeln
Übersicht und Infos zur Onomastik
Vorteile und Grenzen der Online-Genealogie
Vorlage für den Familienfragebogen

 

Thema: Stammbaumanalyse Übungen 

 

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Anleitung - Stammbaum aus Aesten Anleitung für einen dekorativen Stammbaum aus Ästen  Familienforscher betreiben die Suche nach Vorfahren und Familienmitgliedern aus einem eher professionell-wissenschaftlichen Hintergrund heraus.  Ihre Absicht besteht vor allem in der Rekonstruktion der Verwandtschaftsverhältnisse, die dann auch entsprechend korrekt und genau erfasst und als Familienstammbaum oder Ahnentafel präsentiert werden.  Allerdings muss ein Familienstammbaum nicht immer nur einen wissenschaftlichen und damit ernsten Hintergrund haben, sondern kann schlichtweg auch als Möglichkeit dienen, die eigene Familie dekorativ darzustellen.     Ganzen Artikel...

Stammbaum der am haeufigsten gezuechteten Hunderassen Stammbaum der am häufigsten gezüchteten Hunderassen Bei einem Rassehund sind der Stammbaum oder die Ahnentafel keineswegs nur eine nette und interessante Beigabe des Züchters, sondern vielmehr die wichtigsten Ausweispapiere des Hundes. In dem Stammbaum sind nämlich alle die Informationen enthalten, die der neue Hundebesitzer über seinen Hund benötigt und die ihm gleichzeitig garantieren, dass es sich tatsächlich um einen gesunden Rassehund handelt. In einem Stammbaum sind zunächst grundlegende Informationen wie beispielsweise die Rasse, das Geschlecht, die Farbe, der Name und der Wurftag erfasst. Zudem sind die Vorfahren des Welpen dargestellt und üblich dabei ist die Darstellung bis zu den Großeltern. Daneben gibt der Stammbaum Auskunft über den Gesundheitszustand des Hundes sowie besondere Qualitäten.   Ganzen Artikel...

Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 2. Teil Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 2. Teil Familien brauchen nicht nur Rahmenbedingungen, die ein glückliches Leben als Familie ermöglichen. Sondern sie brauchen auch finanzielle Stabilität. Deshalb hat der Gesetzgeber verschiedene Familienleistungen auf den Weg gebracht. In einer zweiteiligen Übersicht stellen wir die wichtigsten Leistungen für Familien vor.   Ganzen Artikel...

Beliebte und sehr teure Katzenrassen Einige beliebte, aber sehr teure Katzenrassen in der Übersicht In der Liste mit den beliebtesten und am häufigsten gehaltenen Haustieren in Deutschland belegen Katzen den ersten Platz. Dabei ist die Auswahl riesig und von der ruhigen, sensiblen, zierlichen oder verschmusten Wohnungskatze bis hin zum robusten, aufgeweckten oder eigenwilligen Freigänger lässt sich für jeden Geschmack etwas finden. Zu den vergleichsweise pflegeleichten Katzenrassen gehört die Europäisch Kurzhaar. Sie ist nicht zu groß und nicht zu klein, nicht zu dick und nicht zu dünn, fühlt sich drinnen und draußen wohl und ist in unzähligen Farben erhältlich.    Ganzen Artikel...



Tipps zum Scannen alter Familienfotos Tipps zum Scannen alter Familienfotos Nicht nur Familienforscher scannen alte Familienfotos ein, um diese dann in einen bebilderten Stammbaum zu integrieren. Generell lösen digitale Fotoalben auf dem Rechner oder auf eine CD gebrannt klassische Fotoalben immer mehr ab. Nun ist es recht einfach, neue Fotos von der Digitalkamera oder dem Handy auf den Computer zu übertragen, denn benötigt wird lediglich ein entsprechendes Kabel. Ältere Fotos hingegen müssen in aller Regel eingescannt werden.    Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Evolution und Ahnenforschung
Die Evolution und Ahnenforschung Dass die Evolution eine stetige Entwicklung ist, bei der innerhalb einer Spezies neue Eigenschaften auftauc...
Was ist ein Erbenermittler?
Was ist ein Erbenermittler? Wenn eine Person verstirbt, wird der Nachlass gemäß Testament vererbt oder die gesetzliche Erbfolge t...
Die wichtigsten Infos zum Kindergeldantrag
Die wichtigsten Infos zum Kindergeldantrag auf einen Blick Das Kindergeld gehört zu den wichtigsten Bausteinen der Familienförderu...
Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 1
Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 1 Rund 87.500 Kinder und Jugendliche leben in einer Pflegefamilie. Kei...
Begriffe der Genealogie
Die wichtigsten Begriffe der Genealogie Die Genealogie kennt einige wesentliche Begriffe, hier eine Auflistung der wichtigsten: •...
4 Umgangsmodelle bei getrennt lebenden Eltern
4 Umgangsmodelle bei getrennt lebenden Eltern Wenn eine Beziehung auseinandergeht, ist es oft schon für die Erwachsenen nicht ganz...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag